Neuwied | 16. Dezember 2024 | (ww). Gegen 12.15 Uhr wurde eine Dachstuhlbrand in der Neuwieder Innenstadt gemeldet. Beim Eintreffen stellten die ersten Einsatzkräfte fest, dass im Bereich der Engerser Straße/Friedrichstaße, das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses im Vollbrand stand. Erschwerend kam hinzu: die Einsatzstelle lag in einem Hinterhof.
Der Kinderhort der Herrnhuter Brüdergemeinde sowie vier Wohnungen sind von dem Feuer betroffen. Glücklicherweise wurde nach ersten Meldungen niemand verletzt, es besteht auch weizerhin keine Gefahr für Menschen. Der Kinderhort wurde rechtzeitig evakuiert. Weiterhin betroffen von dem Brand in den Wohnungen sind eine fünfköpfige Familie, eine Mutter mit Kind sowie zwei Einzelpersonen. Die Wohnungen sind vorerst nicht mehr bewohnbar, die Bewohner müssen nun anderweitig untergebracht werden. Entsprechende Maßnahmen sind ergriffen, nach einer Mitteilung der Stadt Neuwied ergriffen.
Dank des schnellen Einsatzes der Einsatzkräfte konnte der Brand aber mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden. Oberbürgermeister Jan Einig hat sich persönlich vor Ort ein Bild der Lage gemacht und dabei der gesamten Blaulichtfamilie seinen Dank ausgesprochen. „#immerda ist viel mehr als ein Schlagwort, es ist die gelebte Realität der vielen Helferinnen und Helfer“, so Einig. Durch den Einsatz kam es zu Verkehrsbeeinträchtigungen im genannten Bereich. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Brian Bailey, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bendorf, der auch später noch das Beitragsbild zu diesem Beitrag gemacht hat, war als Ersthelfer vor Ort und schildert seine Erlebnisse:
Ich bin Feuerwehrmann der Feuerwehr Bendorf. Ich war privat in Neuwied und kam in der Nähe des brennenden Hauses vorbei. Ich hatte mich über den dichten Nebel gewundert und deshalb zum Himmel geblickt. Dort sah ich schwarze Rauchschwaden, die von hinter der Hausreihe zu kommen schienen. Ich bin durch ein offen stehendes Tor gelaufen und sah dort direkt Bewohner des Hauses, die über den Balkon und das angestellte Gerüst geflohen sind. Zu diesem Zeitpunkt stand das Dachgeschoss bereits im Vollbrand. Ich vergewisserte mich bei einer anderen Ersthelferin ob die Feuerwehr alarmiert sei und nachdem diese bejahte, betrat ich das Gebäude um nach eventuell verbliebenen Bewohnern zu suchen.
Der Kinderhort im Erdgeschoss war bereits komplett verlassen. Im ersten Obergeschoss traf ich einen älteren Herrn in seiner Wohnung an, dem ich den Ernst der Lage klar machte und ihn anwies, die Wohnung zu verlassen. Im 2. OG schlugen bereits die Flammen aus der geöffneten Dachlucke zum Dachboden. Die Wohnungstüre gegenüber blieb auch nach mehrmaligem Klopfen und rufen verschlossen. Direkt unter der brennenden Luke öffnete sich die andere Wohnungstüre und ein männlicher Bewohner kam mir mit Krücken, Rucksack und einem glühenden Handtuch auf dem Kopf entgegen. Ich klopfte ihm umherfliegende Glutreste von Jacke und Kapuze und drängte ihn zum Verlassen des Gebäudes. Direkt unter der offenen Luke zum Dachboden war es inzwischen höllisch heiß. Auf dem Weg nach unten sammelte ich noch den Bewohner aus dem 1. OG ein und brachte beide Männer sicher aus dem Gebäude.
Unten angekommen erstattete ich ausführliche Lagemeldung an den ersteintreffenden Gruppenführer der Neuwieder Feuerwehr und übergab den älteren Bewohner nach einer kurzen Verschnaufpause dem Rettungsdienst.
Quellen: PM Polizei via ots und Stadt Neuwied / Foto: WhatsApp, mehrmals weitergeleitet, Urheber unbekannt | Stadt Neuwied | Beitrags- oder Titelbild: Brian Bailey