Video abspielen
Das 56aktuell-Interview mit Peter Knopp von der Wasserschutzpolizei St.Goar
Mittelrhein | 17. August 2022 | (ww). Als ob die Rheinschifffahrt nicht durch das Niedrigwasser genug gebeutelt wäre…Heute Nacht ist bei Oberwesel ein Containerverband, bestehend aus Schubschiff und drei Leichtern, mit Motorschaden mitten in der verbliebenen Rest-Fahrrinne liegen geblieben. Seit dem war die komplette Schifffahrt zwischen St.Goar und Oberwesel gesperrt – ein Vorbeifahren am Havaristen war aufgrund des Niedrigwassers nicht möglich.
Heute am späten Vormittag wurde der mit 1660 Tonnen Fracht in Containern beladene Schubverband in Absprache mit dem zuständigen Strommeister des Wasser- und Schiffahrtsamtes sowie dem Ansrechpartner der zuständigen Versicherung in zwei Teile geteilt um ihn nach Bingen zu schleppen. Dazu wurden sowieso bergfahrende Schiffe zu Hilfe genommen, eigene Bergungsschiffe gibt es dafür am Rhein nicht.
Gegen 13 Uhr konnten die beiden neuen Verbände dann die Fahrt in Richtung Bingen antreten, allerdings dauert diese bis gegen 18 Uhr. Der Konvoi ist nur mit 3,9 Stundenkilometern unterwegs, ein Gegenverkehr ist wegen des Niedrigwassers nicht möglich.
Zurzeit (15.30 Uhr) ist also nach Auskunft der Wasserschutzpolizei St. Goar nur eine extrem langsame Bergfahrt hinter dem geteilten Havaristen möglich, die Talfahrt ist ab Bingen gesperrt. “Im Begegnungsverkehr würden sich die Schiffe das Wasser gegenseitig unter dem Kiel wegziehen, es könnte zu Grundberührungen kommen”, so ein Beamter der WSP gegenüber 56 aktuell.
Als mögliche Ursache für den Antriebsschaden könnte eine Kette oder Ähnliches in der Schraube verantwortlich sein, das sollen Taucher in Bingen klären, wo die Verbände gegen 18 Uhr erwartet werden.