Berndroth | 19.Oktober 2023 | (ww). Um 17.35 Uhr heult die Sirene in Berndroth – die Feuerwehrleute trauen ihren Augen nicht als sie das Gerätehaus im Dorfgemeinschaftshaus erreichen: die verbundenen Gebäude stehen im Vollbrand. Dichte Rauchschwaden hängen über dem Ort, aus den brennenden Gebäuden dringt immer mehr Rauch. Den Berndrother Einsatzkräften gelingt es noch jeweils die eigene persönliche Schutzausrüstung zu retten und mit dem quasi nagelneuen KLF den Löschangriff zu beginnen. Aber es kommt zur Durchzündung und nur wenige Minuten nachdem die Unterstützung aus Katzenelnbogen mit der Drehleiter ins Geschehen eingreift stürzt bereits der größte Teil des Dachs über dem Dorfgemeinschaftshaus und die Zwischendecke zum Dachboden ein. Wenig später schlagen auch die Flammen aus dem Dachstuhlteil mit dem markanten Glockenturm über dem Gerätehaus. Die Gebäude inklusive der Noten des Gesangesvereins, der Fahnen und Gerätschaften der Orstvereine und so manchem Erinnerungsstück dürften Totalschaden erlitten haben.
Ein Augenzeugenvideo:
Hinter vorgehaltener Hand hört man an jeder Ecke im Dorf, dass nach dem Vorfall mit der Bombenattrappe, die wohl doch zumindest teilfunktionsfähig gewesen sein soll, im Juli und dem Holzstapel in Wohnhausnähe der danach angezündet wurde, niemand glaubt, dass beim aktuellen Großfeuer ein technischer Defekt vorliegen könnte. Ungeachtet aller Ermittlungsergebnisse merkt man schnell – im Dorf herrscht gespannt, misstrauische Stimmung, teilweise ist von Angst die Rede.
Eine Nachbarin klagt während der Löscharbeiten über Beschwerden aufgrund einer möglichen Rauchgasvergiftung, sie wurde vor Ort vom DRK Ortsverein Katzenelnbogen versorgt. Im Einsatz waren die Feuerwehreinheiten aus Berndroth, Katzenelnbogen, Rettert, Allendorf, Eisighofen, Dörsdorf, und der in Bad Ems stationierte Gerätewagen Atemschutz des Landkreises, der DRK Ortsverein Katzenelnbogen, die SEG des DRK zur Versorgung der Einsatzkräfte, ein THW Baufachberater um den Zustand der verbundenen Gebäude zu bewerten und die Polizei – insgesamt mehr als 80 Einsatzkräfte.
Bei Redaktionsschluss zogen sich die Nachlöscharbeiten noch hin.
Fotos: Augenzeugenfotos privat – Einverständnis des Urhebers liegt vor / weitere Fotos: 56aktuell
Video: Augenzeugenvideo privat – Einverständnis des Urhebers liegt vor