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kampfmittelsondierung

    Koblenz | 24. Juni 2023 | (ms). Die Großbaustelle “Pfaffendorfer Brücke” wirft bereits ihre Schatten voraus und die ersten Arbeitsschritte sind bereits zu sehen. So werden zum Beispiel aktuell – in den Uferbereichen und unter der Brücke – Kampfmittelsondierungen durchgeführt, um im weiteren Bauverlauf gewährleisten zu können, dass keine Gefährdung durch Kampfmittel, wie z.B. Weltkriegsbomben, gegeben ist. Diese Sondierungsarbeiten stellen laut Angaben des Koblenzer Tiefbauamtes jedoch eine besondere Herausforderung dar. So seien etwa per Luftbildauswertung besonders gefährdete Stellen gekennzeichnet worden. Grund dafür sei, dass, wie nahezu alle Brücken, auch die Pfaffendorfer Brücke im Zweiten Weltkrieg ein häufiges Ziel von Bombenangriffen gewesen sei – um die Kampfmittelsondierungsarbeiten unter größtmöglicher Sicherheit bewältigen zu können, würde man sich deswegen ausschließlich auf die Stellen konzentrieren, an denen später bodeneingreifend gearbeitet, also beispielsweise gebohrt, wird. 

     Vor wenigen Wochen starteten dann die eigentlichen Sondierungsarbeiten an Wasser und Land. Vor allem an Land stellten sich die Arbeiten dabei als sehr komplex heraus. Grund dafür sei, dass der Boden auf beide Seiten der Brücke hauptsächlich aus Trümmerschutt bestehe und der eigentliche Plan eine Magnetsonde einzusetzen aus diesem Grunde nicht funktionierte. In einem aufwendigen Prozess wurden die an den Uferbereichen bald notwendigen Fundamentarbeiten daher anders konzipiert, sodass weniger tiefe Bohrungen in den Boden und damit weniger Sondierungen notwendig sind. 

    Im Wasser wurde mithilfe elektromagnetischer Messungen, bei denen der Grund des Rheins per Boot gescannt wurde, gearbeitet. Dabei konnten zunächst 30 sogenannte “Verdachtsmomente” identifiziert werden, welche nun durch ein besonders geschultes Taucherteam untersucht werden. Dafür wird ein Rohr mit knapp vier Metern Durchmesser ins Wasser eingelassen, um die Verdachtspunkte freizusaugen. Im Anschluss inspizieren jeweils zwei Taucher die entsprechenden Punkte. Bislang konnten laut Stadt auf diese Weise 7 von 30 Stellen untersucht und freigegeben werden. Sollte ein Kampfmittel gefunden werden, so müsste die Bombe entweder geborgen und an Land entschärft, im Wasser selbst entschärft, oder – im schlechtesten Falle – kontrolliert unter Wasser gesprengt werden.  

    Quelle: Stadt Koblenz 

    Bild: Stadt Koblenz/Hannah Dorgeist 

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