Wiesbaden/Diez | 09. September | (ms). Am 2. September fand eine umfangreiche Übung zur Alarmierung, Sammlung und Verlegung einer großen Anzahl von Katastrophenschutzeinheiten statt. Das Szenario simuliert ein Schadensszenario in der Gemeinde Diez in Rheinland-Pfalz, bei dem auch Einheiten aus Hessen hinzugezogen wurden.
Der Oberbürgermeister, in seiner Funktion als untere Katastrophenschutzbehörde, führte diese Übung durch, um die Einsatzbereitschaft der Katastrophenschutzeinheiten, die im Auftrag des Landes Hessen in Wiesbaden vorgehalten werden, zu testen, erklärte Thorsten Fuchs, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz bei der Feuerwehr Wiesbaden. Schon die Vorbereitung eines solchen Einsatzes bis zum Eintreffen der Kräfte im Schadensgebiet, sei eine immense logistische Herausforderung, so Fuchs weiter. Aus diesem Grund wurde das Sammeln der Einsatzkräfte auch geübt.
Die Simulation begann mit einem “Voralarm Ländereinsatz” am frühen Samstagmorgen, bei dem alle Katastrophenschutz-Einheiten durch die Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden alarmiert wurden. Sie stellten an vorgegebenen Sammelplätzen die Einsatzbereitschaft her und wurden dann in einem Bereitstellungsraum am Jagdschloss Platte in Wiesbaden zusammengeführt.
Eine der zentralen Herausforderungen der Übung war die Führung des Bereitstellungsraumes mit über 50 Fahrzeugen – eine enorme Menge, bei der potenziell sehr schnell ein großes Chaos entstehen kann. Eine Führungsgruppe mit fünf Feuerwehrkräften koordinierte dabei den Bereich, um ein geordnetes Parken sicherzustellen. Zudem wurde die Dokumentation der Einsatzkräfte und die Ausgabe von Verpflegung geübt. Nach der Ankunft im Bereitstellungsraum wurden die Einsatzkräfte von Andreas Kleber im Auftrag des Oberbürgermeisters begrüßt und entsprechend über das weitere Vorgehen informiert. Kleber dankte den Einsatzkräften für ihre Teilnahme an der Großübung und ihr Engagement im Bevölkerungsschutz.
Die Katastrophenschutz-Einheiten wurden im Anschluss an die Begrüßung und Einweisung in vier Kontingente aufgeteilt und erhielten ihren Marschbefehl, um in Richtung Diez aufzubrechen. Dort wurden sie erneut in einem Bereitstellungsraum gesammelt und verpflegt, bevor die Übung endete.
Während der Übung hatten die Fahrer der Einsatzfahrzeuge die Gelegenheit, das Fahren im geschlossenen Verband zu üben – auch das eine nicht alltägliche Situation, denn solche Kolonnen von Einsatzfahrzeugen gelten verkehrsrechtlich als ein Fahrzeug und können beispielsweise Ampelkreuzungen passieren, solange das erste Fahrzeug bei Grün die Ampel überfahren hat.
Im Katastrophenschutz von Wiesbaden sind neben der Feuerwehr auch die Hilfsorganisationen ASB, DLRG, DRK, JUH und THW aktiv. Der Großteil der Einsatzkräfte arbeitet ehrenamtlich. Insgesamt waren an der Übung 320 Einsatzkräfte aus Wiesbaden und 20 Einsatzkräfte aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit über 60 Fahrzeugen beteiligt. Als Ziel der Übung diente die Akademie der Bundespolizei in Diez und der Sammelraum der Einsatzkräfte vor Ort wurde von den Feuerwehreinheiten Cramberg, Isselbach und Diez geführt. Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Guido Erler und auch Landrat Jörg Denninghoff zeigten sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Einheiten und des Einsatzkonzepts des Rhein-Lahn-Kreises für Bereitstellungsräume.
Quelle: Rhein-Lahn-Kreis
Foto: Feuerwehr Wiesbaden/ Jörg Heck