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    Lahnstein | 6. Oktober 2023 | (ww). Die Philippine GmbH & Co. Technische Kunststoffe KG mit Sitz in Lahnstein  hat gestern beim Amtsgericht Koblenz aufgrund Überschuldung einen Insolvenzantrag gestellt. Als traditionsreicher Zulieferer der Automobilindustrie liegt der Entwicklungs- und Produktions-Schwerpunkt bei geschäumten Kunststoffanwendungen in Kraftfahrzeugen. Ebenfalls hergestellt werden formgeschäumte Teile für die Automobilindustrie aber auch Spezialverpackungen sowie Lebensmitteltransportbehälter und Isolierboxen. „Die Philippine“, wie das Unternehmen in der Region kurz genannt wird, gehört mit 310 Beschäftigten zu den großen Arbeitgebern in Lahnstein und erwirtschaftete in 2022 einen Umsatz in Höhe von ca. 60 Mio Euro.

    Das Gericht hat mit Beschluss vom 5. Oktober 2023 Rechtsanwalt Jens Lieser von LIESER Rechtsanwälte aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die Monate
    Oktober, November und bis Ende Dezember 2023 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für
    Arbeit in Koblenz gesichert, teilt der Insolvenzverwalter heute Nachmittag in einer Pressemitteilung mit.

    In einer Betriebsversammlung haben der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Lieser und der Geschäftsführer Volker Hindermann heute über die Insolvenz und die weiteren Schritte informiert. Oberstes Ziel der Sanierung sei, so Lieser, die Fortführung des Unternehmens und der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. „Der Geschäftsbetrieb des Spezialisten für Kunststoffanwendungen läuft zunächst uneingeschränkt weiter. Alle Kunden werden weiterhin zuverlässig und pünktlich beliefert. Alle anderen Gesellschaften der Philippine Gruppe von Insolvenz nicht betroffen“, so die Mitteilung weiter.

    Lieser und sein Team verschaffen sich derzeit einen Überblicküber das Unternehmen. „Das Unternehmen wird von den Auftraggebern der Automobilindustrie für seine hochwertigen Kunststoffteile geschätzt. Es blickt auf gute und langjährige Kundenbeziehungen, so dass ich mir vorstellen kann, dass wir eine Fortführungslösung finden werden“, so Lieser.

    Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise als Auslöser der Krise

    Wie viele andere Mitbewerber auch, haben stark gestiegene Rohstoff- und Energiepreise sowie die unterbrochenen
    Lieferketten den Spezialisten für Kunststoffanwendungen zunehmend beeinträchtigt. Die Mehrkosten beim Energiebedarf erwiesen sich für das Unternehmen mehr und mehr als finanzielle Last und verschärften die Situation erheblich. Der dadurch erhöhte Liquiditätsbedarf konnte nicht mehr gedeckt werden, sodass der Insolvenzantrag unvermeidbar
    wurde.

    Quelle: PM RA Lieser

    Foto: Symbolfoto Pixabay Stock-Fotografie-ID:1311597180

     

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