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    Bad Neuenahr – Ahrweiler | 31. Mai 2022 | (cm). Nach der verehrenden Flutkatastrophe im letzten Jahr waren sie für unzählige Betroffene eine Anlaufstelle: in zwei Monaten ist damit Schluss. Dann werden das sogenannte „Helfer-Zentrum“ in Grafschaft Ringen, bestehend aus Helfer-Shuttle, dem Containerdorf „Wilhelmshafen 2.0“ und dem „Baustoffzelt Kaiser“ sowie das Spendenverteilzentrum Ahrtal schrittweise zurück gebaut. Das hat der Kreistag Ahrweiler heute beschlossen. Noch bis Ende Juli werden demnach dort Spendengüter, wie unter anderem Baustoffe, Kleidung und anderen Waren des täglichen Bedarfs, ausgegeben. Grund: mittlerweile würden zunehmend Fachleute für die weiteren Arbeiten gebraucht. Außerdem stünden zum Teil der finanzielle Aufwand für den Betrieb einzelner Einrichtungen und der Nutzen für die Betroffenen rund zehn Monate nach der Flut oftmals nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis, erklärt Landrätin Cornelia Weigand die Entscheidung der Kreistagsmitglieder. Denn letztendlich seien es Steuergelder und damit auch die Gelder der Betroffenen. Man sei den vielen Tausenden Helfern im Ahrtal jedoch zutiefst dankbar, so Weigand weiter. Außerdem gab es laut der Landrätin mit einem Teil der Organisatoren Probleme.

    Was bedeutet die Entscheidung im Einzelnen für die Einrichtungen?

    Helfer-Shuttle

    Der Helfer-Shuttle in Grafschaft-Ringen wird nach Angaben der Kreisverwaltung sein Angebot umstellen. Statt des Shuttle-Betriebs wird es zukünftig eine Online-Plattform geben, die die gewachsenen Strukturen des Shuttles weiter nutzt und Helfende sowie Hilfesuchende zusammenbringen soll. Das Camp wird ab Ende Mai zurück gebaut.

    Containerdorf „Wilhelmshafen 2.0“

    Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass die Zahlen der Übernachtungsgäste weiter zurückgehen. Grund sei zum einen, dass der benachbarte Helfer-Service eingestellt wird. Zum anderen gebe es im Aufbaugebiet auch andere kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten für Helfende. Der Kreistag hat daher beschlossen, dass das Containerdorf wie ursprünglich vorgesehen ab Anfang Juni zurück gebaut wird. Nach Angaben der Kreisverwaltung gab es in der Vergangenheit auch Probleme mit dem Containerdorf. Es habe erst nach dem Umzug aus Walporzheim in die Grafschaft Anfang April mit großer Verzögerung als kostenlose Übernachtungsmöglichkeit für Helfer sowie Handwerker zur Verfügung gestanden. Trotz mehrfacher Aufforderungen durch die Kreisverwaltung habe der Betreiber erst mit großer Verspätung ein Prüfnachweis für die Statik sowie ein Brandschutzkonzept vorgelegt. Diese seien für die Sicherheit der Gäste und Helfenden jedoch zwingend erforderlich. Auch die bisherigen Nachweise über Kosten und Belegungszahlen sind demnach bislang unzureichend und schwierig zu überprüfen.

    „Baustoffzelt Kaiser“

    Die Spendenausgabe soll noch bis Ende Juli möglich sein. Auch hier gab es laut Kreisverwaltung Probleme. Der Betreiber habe bis heute trotz mehrfacher Aufforderungen keine nachvollziehbaren Abrechnungen eingereicht. Außerdem seien die gegenüber der Verwaltung kommunizierten Warenströme erst nach wiederholten Aufforderungen und weiterhin ohne jedwede Belege vorgelegt worden. Das Baustoffzelt wurde seit Anfang Februar am Standort Ringen betrieben.

    „Spendenverteilzentrum Ahrtal“

    Das „Spendenverteilzentrum Ahrtal“ in Grafschaft Gelsdorf habe bereits zu Beginn der Flutbewältigung einen wichtigen Beitrag zur Koordination der Sachspenden geleistet. Die fortlaufend generierten Spendenmittel müssen laut Kreisverwaltung jedoch in einem adäquaten Verhältnis zu den laufenden Kosten des Betriebs des Verteilzentrums stehen. Das sei aber mittlerweile nicht mehr zu gewährleisten. Aus diesem Grund hat sich der Kreistag entschieden, die Spendenannahme zum 31. Mai 2022 zu beenden. Eine Verteilung der Spenden ist dann ebenfalls noch bis Ende Juli geplant.

    Finanzierung der Standorte für Helfer-Organisationen

    Noch im November 2021 waren den Angaben zufolge die Verwaltung und die Mitglieder des Kreis- und Umweltausschusses nach damaligem Kenntnisstand und aufgrund von Aussagen des Landes Rheinland-Pfalz davon ausgegangen, dass die finanziellen Mittel für Umzug, Betrieb und Abbau des „Helfer-Zentrums“ in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro über den Wiederaufbaufonds abgerechnet werden können. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass dies nicht möglich ist. Die entstandenen Kosten für das Helfer-Zentrum Ringen wurden laut Kreisverwaltung den Soforthilfeleistungen zugerechnet. Die Mittel der Soforthilfe sind jedoch vollständig erschöpft. Die Kreisverwaltung steht hierzu in engem Kontakt mit dem Land, das derzeit prüft, ob anderweitige finanzielle Mittel bereitgestellt werden können.

    Auch die Finanzierung des Spendenverteilzentrums ist nicht durch den Wiederaufbaufonds abgedeckt und wird derzeit zwischen Kreis und Land geklärt.

    Quelle: PM Kreisverwaltung Ahrweiler

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