Singhofen – Berg | 18. Januar 2024 | (ww). Gegen 11 Uhr heute Morgen wurden die Einheiten Nassau, Singhofen und Berg der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ems- Nassau zu einem Einsatz auf die K 14 zwischen Singhofen und Berg alarmiert. Ein als Gefahrguttransport gekennzeichneter Tanklastzug drohte umzukippen. Der niederländische Sattelzug, der Fettalkohol für die Firma Zschimmer & Schwarz in Lahnstein geladen hatte, war auf der komplett schneebedeckten Fahrbahn auf das Bankett geraten und konte sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien. Als der festsitzende Sattelzug dann, wahrscheinlcih aufgrund der tonnenschweren Ladung, langsam in Richtung Graben rutschte wurde die Feuerwehr alarmiert. Diese und ein örtlicher Forstbetrieb sicherten dann den Sattelzug mit schweren Fahrzeugen und Winden gegen weiteres Abrutschen ab, bis das Spezialbergungsunternehmen Hack eingetroffen war, um den Sattelzug mit schwerem Gerät wieder auf die Fahrbahn zu ziehen. Dazu musste der schwere Abschleppwagen aber wegen der mittlerweile aufgebauten Absicherung mit drei Stahlseilen über Berg anfahren und dann mehrere Kilometer rückwärts zur Unfallstelle anfahren.
Der Sattelzug mit der Ladung für Lahnstein war übrigens nur auf die kleine Kreisstraße geraten, weil auf der offiziellen Umleitung von Niederlahnstein über die B260 nach Bad Ems, Nassau, Singhofen, Holzhausen, Nastätten, Bogel, und St.Goarshausen nach Oberlahnstein bei Hunzel mehrere LKW die Fahrbahn blockierten. Das Navi zeigte dann den Weg über die K14 und die gesperrte L335 über Dachsenhausen als fahrbare Alternative an.
Anmerkungen der Redaktion:
Der Fahrer des Sattelzuges hatte eine beeindruckend eindeutige, grafisch perfekt umgesetzte, Fahranweisung durch die Firma Zschimmer & Schwarz erhalten. Er hat sich auch nicht über den ungefähr 35 Kilometer umfassenden Umweg beschwert und eventuell versucht abzukürzen – die Witterungsumstände mit den blockierenden LKW bei Hunzel haben zu der dann verhängnisvollen Streckenführung über Berg geführt. Letztendlich hatte der Niederländer soviel Zeitverzug, dass er trotz erreichen des Fahrtziels am Nachmittag erst morgen entladen werden kann und den Nachmittag und die Nacht jetzt in Lahnstein verbringen darf.
Abgesehen davon sind weder die Fotografie noch ein Video das geeignete Mittel um die Brisanz der Situation wirklich einzufangen. Die Bilder sehen wesentlich harmloser aus, als die Situation vor Ort sich darstellte. Der mit Klasse 9 eingeordnete Gefahrstoff hätte im Falle des UMstürzens des Aufliegers massive Auswirkungen auf die Umwelt gehabt.
Fettalkohole werden als Emulgatoren für die Herstellung von Cremes und Salben benutzt.