Bingen/Mittelrhein | 20. März 2023 | (ms). Der ADAC Mittelrhein e.V. hat sich am vergangenen Wochenende zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung getroffen. Rund 130 Mitglieder und Delegierte sowie Bingens Oberbürgermeister Thomas Feser waren gekommen, um über das zurückliegende Jahr zu sprechen und einen Blick auf künftige Aufgaben zu werfen – außerdem musste ein neuer Vorstand Sport gewählt werden. Feser begrüßte zu Beginn der Veranstaltung alle Anwesenden mit Worten in Richtung der Verkehrswende. So würden überall Strecken, Züge und Personal für den ÖPNV fehlen. Hier müsse in unserer Region dringend etwas getan werden. Dafür setze sich der ADAC ein und die Menschen seien bei ihnen gut aufgehoben. Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt musste ihre Teilnahme an der Mitgliederversammlung kurzfristig krankheitsbedingt absagen, dankte dem ADAC Mittelrhein jedoch im Vorfeld für die gute Zusammenarbeit. So sei der ADAC ein wichtiger Partner der Landesregierung, der sich besonders in puncto Sicherheit im Straßenverkehr enorm einsetze. Der Vorsitzende des ADAC Mittelrhein, Rudi Speich, übernahm danach das Ruder und konnte direkt zum Beginn mit positiven Nachrichten anfangen. So sei der ADAC Mittelrhein seit der Gründung 1949 zwar in jedem Jahr gewachsen, jedoch kaum so schnell wie 2022: 755.628 Mitglieder und damit 9.187 mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung zeige, dass man auf die wandelnde Gesellschaft und die neuen Anforderungen an die Mobilität die passenden Antworten hätte. Besonders in diesen schwierigen Zeiten vertrauten demnach immer mehr Menschen auf Hilfe, Rat und Schutz durch den ADAC, so Speich. Auch wirtschaftlich stehe der Regionalclub gut da. So hätten die Mitgliedsbeiträge, aber auch die Umsätze der fünf Reisebüros und Service-Center des ADAC Mittelrhein zu diesem positiven Ergebnis beigetragen. Wie wir bereits berichteten, knackte die ADAC Luftrettung im letzten Jahr auch einen besonderen Rekord. So konnte man zum einen gemeinsam mit dem Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz sein 50-jähriges Bestehen feiern. Zum anderen flog der gelbe Engel “Christoph 23” mit insgesamt 2.192 Einsätzen auch zu den meisten Alarmierungen in ganz Deutschland. Mit einem Blick in die Zukunft ging es im Anschluss weiter. Dr. Achim Schloemer, Vorstand Touristik, sah besonders die Reisebranche vor großen Herausforderungen und den ADAC in der Pflicht. Die Reiselust sei ungebrochen und der Reisemarkt in Bewegung. Der ADAC sollte sich nun mit dem Thema Nachhaltigkeit profilieren und sie zum integralen Bestandteil und Kern seiner touristischen Produkte machen. Die Aspekte Sicherheit und Nachhaltigkeit seien für die Kunden und Mitglieder dabei wichtiger denn je, formulierte Dr. Achim Schloemer eine der zentralen Herausforderungen der Tourismus-Branche. Dies betreffe auch den Bereich Mobilität. Prof. Dr. Peter König, Vorstand Verkehr & Technik, kündigte an, dass sich der Regionalclub in Zukunft gerade im Bereich New Mobility stärker engagieren möchte. Die Mobilität müsse nachhaltig werden, aber definitiv bezahlbar bleiben, so König. Es müsse eine zentrale Aufgabe der Politik sein, dafür zu sorgen, dass Mobilität auch abseits von 49-Euro-Ticket, Tankrabatten und Pendlerpauschalen langfristig bezahlbar bleibt. Dazu bedürfe es eines tragfähigen Mobilitätkonzeptes, das für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen sozialverträglich ausgestaltet sei, so Prof. Dr. Peter König. Weil das Auto, da wo der ÖPNV noch immer an seine Grenzen stößt, jedoch meist alternativlos sei, setze man sich für eine höhere Entfernungspauschale ab dem ersten Kilometer ein, damit Menschen entlastet werden, die von den enormen Kosten betroffen sind, führte König weiter aus. Am Ende der Mitgliederversammlung stand dann noch eine wichtige Wahl an, denn ein neuer Sport-Vorstand musste gefunden werden. Die Suche gestaltete sich dabei jedoch recht kurz, denn Jörg Hennig, der das Amt im Oktober kommissarisch vom zurückgetretenen Axel Friedhoff übernahm, wurde von den Delegierten mit einer überwiegenden Mehrheit von 97,83 Prozent für vier Jahre in das Amt gewählt. Henning versprach sich in Zukunft wieder mehr um den motorsportlichen Nachwuchs in der Region zu kümmern – dies sei das wichtigste Gute.
Quelle: ADAC Mittelrhein e.V.
Bilder: Tom Frey