Bacharach / Grube Rhein | 24. Dezember 2022 | (ww). Mit Hilfe eines 200-Tonnen-Krans der Firma Hack aus Neuwied sollten heute Morgen Betonquader („Lego-Steine“ ) am Rand des Betriebsgeländes, oberhalb der Bahnlinie, aufgestellt werden, um das Herabfallen weiterhin zu Tal stürzender Gesteinsmassen auf die Bahnstrecke und die B9 zu verhindern. Allerdings stellte sich die Lage vor Ort als zu gefährlich für die Spezialisten dar – im Minutentakt stürzen Gesteinsbrocken aus der Steilwand. Manchmal nur einzelne Steine oder Schieferplatten, teilweise aber auch Geröll-Lawinen und immer wieder auch große Brocken.
Das Problem: Oberhalb der Grube Rhein ist ein wahrscheinlich hunderte Tonnen Geröll umfassender Pfropfen, der sich bereits gesenkt hat und nur von einem, von tiefen Spalten durchzogenen, tonnenschweren Felsbrocken notdürftig gehalten wird. Sollte sich dieser Propfen lösen, würde er mit hoher Wahrscheinlichkeit bis auf die B9 durchschlagen. Sollte sich der Pfropfen bis Dienstag nicht von selbst gelöst haben, muss gesprengt werden, so die Experten heute Morgen vor Ort.
B9 und linksrheinische Bahnstrecke bleiben wegen der Gefahrenlage gesperrt, allerdings durchqueren immerwieder Autofahrer die Sperrstelle und räumen dafür sogar die Sperren auf die Seite. Heute Mittag hat das sogar ein niederländischer Reisebus versucht. Davor warnen LBM, Bahn und sämtliche vor Ort eingesetzten Experten eindringlich! Es besteht Lebensgefahr – vor allem im Fahrzeug sind die knappen Vorboten eines Felssturzes überhaupt nicht zu hören.
Die B9 ist von Koblenz her bis zur Kauber Fähre befahrbar. Ansonsten ist die Strecke zwischen Oberwesel und Bacharach gesperrt, gleiches gilt für die linksrheinische Bahnstrecke.
Auch die Wanderwege rund um und oberhalb der Grube Rhein sind gesperrt.
