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Kehrt im Lahnsteiner Theater-Streit jetzt Ruhe ein? Interims-Leitung des Theaters vorgestellt

OB Lennart Siefert: Das Theater hat dauerhaft Bestand - Intendanz wird nach arbeitsgerichtlicher Aufarbeitung ausgeschrieben

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Lahnstein | 2. Januar 2022 | /ww). Im Rahmen einer Pressekonferenz im Nassau Sporkenburger-Hof wurde am Montag Arina Horre als „interimistische Projekt-Leitung“ am Theater vorgestellt. Arina Horre bringt jahrzehntelange Theatererfahrung auf und hinter der Bühne mit nach Lahnstein. Sie ist bislang Leiterin der staatlich anerkannten Schauspielschule Koblenz. Oberbürgermeister Lennart Siefert stellte die sympathische Frau vom Fach vor, nicht ohne zuvor auf den – vor allem in den sozialen Medien – heftig geführten Streit rund um die Entlassung und schließlich fristlose Kündigung des bisherigen Intendanten Friedhelm Hahn kurz vor Weihnachten einzugehen. Siefert betonte, dass die Stadt Lahnstein mit der jetzt vorgestellten Interimslösung wohl eindeutig dokumentiert habe, was er seit Anfang der Unstimmigkeiten immer wieder betont habe: „Niemand hat, und schon gar nicht habe ich die Absicht das Lahnsteiner Theater zu schließen“. Im Gegenteil, durch die Ausschreibung nach der arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung mit dem ehemaligen Intendanten, sei deutlich, dass es „um einen dauerhaften, geordneten und transparenten Fortbestand des Theaters gehe“. Wie lange Horre die interimistische künstlerische Leitung behält, hängt davon ab, wann die arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung mit Friedhelm Hahn abgeschlossen sei. „Erst dannn können wir eine neue Intendanz in einem transparenten Verfahren – übrigens zum ersten Mal in der Geschichte des Lahnsteiner Theaters – ausschreiben“, berichtet Siefert.  Der OB betont dabei nochmals, dass er weder gegen das Theater noch gegen die Kulturschaffenden in Lahnstein sei. „Ich habe mich vor etwas mehr als einem Jahr zur Wahl gestellt, um Missstände abzustellen und Transparenz auf allen Ebenen zu schaffen. Das habe ich auch mit der neuen Struktur der Verwaltung getan und Gleiches gilt auch für das Theater.“ Doch zurück zu Arina Horre und dem mit Spannung erwarteten neuen Spielplan. Für de Schnellstart in Lahnstein bringt sie zwei fertige Stücke mit, in die Teile des Lahnsteiners Ensembles integriert werden könnten. Gestern, einen Tag nach der Pressevorstellung, gab es auch eine gemeinsame Sitzung mit der Interimsleitung, dem OB und dem Ensemble. „Gute zweieinhalb Stunden hat die in Anspruch genommen. Während am Anfang noch vor allem mir gegenüber eine gewisse Ablehnung in der Luft lag, habe ich es insgesamt als sehr konstruktives Gespräch empfunden. Jetzt muss sich zeigen, wer aus dem Ensemble den Weg mit Frau Horre mitgehen möchte – sie ist jedenfalls auf alle zugegangen“, berichtet Siefert auf 56aktuell Nachfrage. Schon in wenigen Tagen bringt Horre als erstes Stück sie den Kinderbuchklassiker „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ auf die Lahnsteiner Bühne. Dieser Kinderbuchklassiker von Michael Ende erinnert daran, wie wichtig es ist, für die gute Sache zu kämpfen. Das Stück verbindet die ernste Problematik von Klimakrise und Umweltverschmutzung mit einer Kombination aus schrägem Humor, Musik und Magie. Die Premiere des humorvollen Stückes ist am Freitag, 13. Januar im Naussau-Sporkenburgerhof und wird von da an bis zum 4. Februar freitags und samstags zu sehen sein. Ab Freitag, 10. März wird „Das kunstseidene Mädchen“ nach dem Roman von Irmgard Keun aufgeführt.  Dieses Solostück erzählt vom Leben der achtzehnjährigen Doris. Aus armen Verhältnissen stammend, träumt sie von einem Leben als Berühmtheit. Nachdem sie aus ihrem Heimatort im Rheinland nach Berlin flüchtet, erlebt sie nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein persönliches Auf und Ab. Am Donnerstag, 20. April geht es weiter mit dem Musiktheater „Comedian Harmonists“ in einer Inszenierung von Rocco Hauff: Die Atmosphäre der „Goldenen Zwanzigerjahre“ in Berlin ermöglicht den steilen Aufstieg eines Ensembles, dessen einzigartiger Gesangsstil bis in unsere Tage zahlreiche Anhänger aller Musikrichtungen begeistert.   Im Juli und August wird es wieder Theater auf der Freilichtbühne an der Johanniskirche geben. Tickets gibt es für alle Veranstaltungen online und bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket-Regional, darunter auch in der Touristinformation Lahnstein am Salhofplatz. „Ich glaube an ein Theater des Vertrauens mit einer offenen Gesprächskultur. Mit Arina Horre haben wir an der Städtischen Bühne eine leidenschaftliche wie reflektierte Theatermacherin für Lahnstein gewonnen. Kurz: Sie ist ein Glücksfall und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, blickt Oberbürgermeister Lennart Siefert (jetzt wieder) zuversichtlich(er) in die Lahnsteiner Theaterzukunft.                

Interview mit Arina Horre - Interimsleitung am Lahnsteiner Theater

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