Koblenz /Schmidtenhöhe | 6. September 2024 | (ww). Ein sehr gedämpfter, schon eher dezenter Knall hat heute Nachmittag um 15.08 Uhr das endgültige Ende der bisher hartnäckigsten Weltkriegshinterlassenschaft in Koblenz begleitet. Die 250-Kilo-Fliegerbombe war vor einer Woche in der Baustelle der Pfaffendorfer Brücke – direkt zwischen Schloss und Brücke – entdeckt worden. Am vergangenen Dienstag wurde ein Entschärfungsversuch nach rund viereinhalb Stunden abgebrochen, zu deformiert die Bombe, zu kaputt der noch vorhandene Kopfzünder. An der Bombe fanden sich sogar schon Spuren eines Entschärfungsversuchs der Wehrmacht. Dann fiel die Entscheidung, die Bombe auf den ehemaligen Standortübungsplatz Schmidtenhöhe zu transportieren und dort kontrolliert zu sprengen – zu groß wäre das Risiko für Brücke und Schloss bei einer Sprengung vor Ort gewesen. Das gab es bislang, trotz zahlreicher Bombenfunde in Koblenz noch nie. Gestern Abend erfolgte dann der Transport auf die Schmidtenhöhe mit Polizeieskorte.
56aktuell-Interview mit Sven Rasehorn, techn. Leiter Kampfmittelräumdienst RLP nach der Sprengung:
Dort wurde die Bombe heute vergraben und mit 250 Tonnen Sand bedeckt, der schließlich auch noch bewässert wurde um die kinetische Energie aufzufangen. Nach Sperrung des Luftraums und Räumung des Sicherheitsbereich erfolgte dann endlich um 15.08 Uhr die Sprengung. Eine aufgesetzte 8-Kilo-Ladung machte den rund 125 Kilogramm Sprengstoff in der 250-Kilo-Fliegerbombe ein endgültiges Ende. Schon wenige Minuten später meldete der Kampfmittelräumdienst: “Die Sprengung war erfolgreich, die Bombe ist komplett zerstört.” Ab ca 17 Uhr ist die Schmidtenhöhe dann auch wieder für Spaziergänger und “Gassigeher” freigegeben.