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    Niederlahnstein | 8. April 2024 | (ww). In einer Regionalbahn ist heute ein Mann bei einer Messerattacke schwer verletzt worden. Die RB10, ein Zug der VIAS „Rheingaulinie“ von Neuwied über Koblenz nach Frankfurt, musste daraufhin einen längeren Zwangshalt im Niederlahnsteiner Bahnhof einlegen. Zahlreiche Wagen von Bundespolizei (zuständig für Bahn und Bahnanlagen), Landespolizei und Zivilfahrzeugen der Kriminalpolizei, sowie Krankwagen und ein Notarzt wurden aufgrund der zunächst unklaren Lage an den Bahnhof gerufen. Der Bahnsteig, an dem die RB10 ihren unfreiwilligen Halt eingelegt hat, war abgesperrt, Zeugen des Vorfalls wurden noch auf dem Bahnsteig befragt. Nach noch nicht offiziell bestätigten Informationen befindet sich ein Tatverdächtiger in Polizeigewahrsam. Der nach (ebenfalls noch nicht offiziell bestätigten, Angaben vor Ort) schwer- aber nicht lebensgefährlich verletzte Mann wurde am Bahnsteig und später in einem Rettungswagen von einem Notarzt versorgt und schließlich mit Notarztbegleitung in ein Krankenhaus gefahren.

     

    Am Bahnsteig selbst war eine golden-schimmernde Rettungsdecke auf Höhe einer der Türen der Regionalbahn an einem Geländer als Sichtschutz befestigt, dahinter wehten diverse Beutel von steril verpacktem Behandlungsmaterial über den Teer. Im Bahnhof selbst war die Lage relativ unübersichtlich, immerwieder „strandeten“ vor allem Kinder und Jugendliche, offensichtlich auf dem Heimweg von der Schule, vor der Polizeiabsperrung an der Treppe zum Bahnsteig. Lediglich auf dem benachbarten Bahnsteig der Lahntalbahn, wo die Züge zwar verspätet, aber immerhin fuhren, gab es Informationen für die Reisenden über eine Anzeigetafel. Die dort in Laufschrift verbreiteten Verspätungsmeldungen wurden auch noch , leider eindeutig zu leise, über Durchsagen wiederholt. Auf dem Bahnsteig diskutierten die Wartenden Gesehenes, aber auch Gerüchte – nicht wenige Menschen „wussten“ dort von „mehreren“ bis „vielen“ Verletzten.

    Auf eben diesem Bahnsteig wurde es dann auch noch kurz hektisch, als einige Polizeibeamte vom gegenüberliegenden Bahnsteig durch die Unterführung gesprintet kamen, um die Regionalbahn in Richtung Bad Ems / Limburg von der Abfahrt abzuhalten, bzw. einen Reisenden (wieder) aus dem Zug zu holen. Der Mann wurde auf dem Bahnsteig NICHT sichtbar festgenommen, könnte also auch lediglich als Zeuge gefragt gewesen sein. Unter Polizeibegleitung wurde er vom Bansteig eskortiert, dann fuhr die Regionalbahn in Richtung Limburg ab.

    Es kam zu deutlichen Verspätungen sowohl auf der Rhein- als auch auf der Lahntalstrecke, teilweise wurden Verspätungen bis zu 25 Minuten angezeigt, weitere Züge der RB 10 in Richtung Frankfurt wurden auf einem weiteren Gleis ohne Halt in Niederlahnstein am wartenden Zug vorbeigeführt.

    Um 15.07 Uhr wurde folgende Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Koblenz veröffentlicht:

    Das Polizeipräsidium Koblenz wurde heute um 11.55 Uhr über eine körperliche Auseinandersetzung in der Bahn auf der Strecke Koblenz-Lahnstein informiert. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen gerieten zwei Männer während der Fahrt  in Streit. Im Verlauf der Auseinandersetzung wurde ein 20-jähriger iranischer Herkunft mit einem Messer schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Der 35-jährige Tatverdächtige sudanischer Herkunft konnte festgenommen werden. Es besteht keine weitere Gefahr für unbeteiligte Personen. Der Geschädigte wurde in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht. Durch die Anzeigenaufnahme und die Ermittlungen am Bahnhof Lahnstein kam es zu Verzögerungen im Bahnverkehr. Die Ermittlungen der Kriminaldirektion Koblenz dauern an, wir bitten um Verständnis, dass wir zu den Beteiligten und einem möglichen Tatmotiv zu jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Angaben machen können.

     

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