Koblenz / Region | 4. Februar 2025 | (ww). Der Koblenzer Torsten Schupp, vielen eher als „Torty de Banana“ bekannt, hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Der 54-Jährige ist gestern Abend in den späten Abendstunden verstorben. Seinen Kampf gegen den Krebs hat er genauso laut und öffentlich geführt, wie er sein viel zu kurzes Leben gestaltet hat. Torsten war bekannt, und bei den meisten auch geschätzt, für sein Engagement für Koblenz – speziell für seinen Stadtteil, die Karthause, aber auch dafür mit „seiner“ WGS für gesamt „Kowelenz, die einzige Stadt an Rhein und Mosel“ mit Herzblut einzustehen. Sein Kampf für die „Schängelampeln“ kann da nur Beispiel sein, eigentlich müssten diese jetzt sein Konterfei zeigen. Sein zweites Ich, Torty, war als Entertainer vor allem im Karneval gern gesehener Stammgast auf allen Bühnen, aber auch in der Koblenzer Veranstaltungsszene während der übrigen vier Jahreszeiten immer ein Garant für gute Stimmung.
Der Friseurmeister hat Zeit seines Lebens auf der Karthause gelebt und dort auch seine kommunlapolitischen Wurzeln: 1999 war Schupp Vorsitzender des Fördervereins Jugendarbeit auf der Karthause, dessen Ziel unter anderem die Schaffung von Jugendräumen und der Bau eines Jugendzentrums für die offene Jugendarbeit war. Ein Ziel, das mit vielen Hürden und Hindernissen verbunden war. „Damals habe ich mir gesagt, ich muss in die Politik, damit ich da mal schneller etwas bewegen kann“, nannte der engagierte Karthäuser den Grund für seinen Einstieg in die Kommunalpolitik.
Nachdem er im Jahr 2000 in die FDP eintrat und in der ersten Hälfte der 2000er-Jahre Mitglied des städtischen Jugendhilfeauschusses wurde, übernahm Torsten Schupp 2004 die Geschäftsführung der FDP-Fraktion des Koblenzer Stadtrates. Fünf Jahre später gelang ihm dann bei der Kommunalwahl 2009 der Einzug als gewähltes Ratsmitglied in den Stadtrat seiner Heimatstadt. Im September 2017 trat Schupp als einer von insgesamt vier Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl in Koblenz an. Der Verfasser dieser Zeilen hatte damals die Gelegenheit, ein mehrstündiges Kandidaten-Videointerview im KEVAG-Oldie-Bus zu führen, das beide Seiten des kommunalpolitisch versierten Entertainers mit echtem Schängelblut zeigen konnte – für den OB-Stuhl hat es damals trotzdem nicht gereicht, wie wir heute alle wissen.
2019 gründete Torsten Schupp nach dem Austritt aus der FDP seine eigene Wählergruppe Schupp (mittlerweile Wählergruppe Schängel), mit der ihm prompt im ersten Anlauf bei der Kommunalwahl im selben Jahr der Einzug in den Koblenzer Stadtrat gelang. Als Fraktionsvorsitzender der WGS gehörte er dem Rat bis gestern an.
„Mit Torsten Schupp verliert die Stadt Koblenz ein Original – im besten Sinne: Er war unvergleichlich, unkonventionell, hatte immer die Mitmenschen im Blick, war äußerst motiviert und engagiert. Einem Streit für die gute Sache ging er nicht aus dem Weg, aber die Hand zur Versöhnung reichte er immer wieder gerne und schnell. Regeln, die ihm unsinnig erschienen, war er nicht bereit zu akzeptieren. Dies aber immer mit dem Ziel, die Dinge positiv zu verändern. Klar stellte er sich gegen Extremismus und Nationalismus. Sein großes Herz zeigte er immer wieder. So nahm er über viele Jahre hinweg CDs für den guten Zweck auf. Er hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke. Er wird uns fehlen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die um ihn trauern“, erklärte der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner zum Tod von Torsten Schupp.
Dem schließt sich 56aktuell mit einem kurz und bündigen und von dir so oft gehörten „Da mach!“ von Herzen an! Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei deiner Mutter, deiner Schwester und deinem Bruder.