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„Dinge gibt’s, die gibt’s gar nicht“: Feuerwehreinsatz, weil 18-Jährige in Babyschaukel feststeckt

Nievern | 6. September 2023 | (ww). 20.30 am Mittwochabend. Sirenen heulen durch das Lahntal. Die Feuerwehren aus Nievern und Bad Ems werden zu einem Hilfeleistungseinsatz alarmiert. Für die kleine Einheit Nievern und die 11 Mann und eine Frau, die wieder einmal alles fallen lassen und zum Gerätehaus eilen, immerhin der zwölfte Einsatz in diesem Jahr, für die ebenfalls alarmierte Bad Emser Einheit (wegen der nach Ausrückeordnung erforderlichen weiteren Fahrzeuge) Einsatz Nummer 155 (!)  im aktuellen Jahr. Doch was soll`s ? Dafür ist man schließlich Feuerwehrmann, bzw. – frau geworden: um Mitmenschen in Notlagen zu helfen.

OK, in einer Notlage befand die junge Frau sich ohne Frage, ob sie allerdings in diese Notlage hätte geraten müssen, darf bezweifelt werden. Die 18-Jährige aus der Verbandsgemeinde Loreley wird ihren Besuch bei einer Freundin im benachbarten Fachbach und den Abstecher auf den Nieverner Spielplatz so schnell jedenfalls nicht vergessen. Sie steckt in einer Babyschaukel fest. Gesunder Menschenverstand, die Beschilderung „Spielplatz für Kinder bis 12 Jahre“ und die Öffnungszeiten desselben (bis 20 Uhr) hätten eigentlich verhindern müssen, was passierte. Eigentlich….

Zufällig privat in der Nähe anwesende Feuerwehrangehörige aus Bad Ems versuchen der Jugendlichen mit vereinten Kräften zu Hilfe zu kommen, doch die nach Feuerwehrangaben eher schlanke junge Frau steckt fest, wie der Korken in der Flasche. Irgeneiner der inzwischen zahlreichen Zuschauer ruft die Feuerwehr, was auch grundsätzlich, wenn die Lage schon eingetreten ist, richtig ist: Quetschungen der Extremitäten können durchaus schnelles  Handeln erfodern,

Trotzdem bleiben Fragen:  Hätte  nicht etwas Nachdenken den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer gar nicht erst notwendig gemacht? Einige Anwohner formulieren es noch drastischer und der 18-Jährigen ist ihre hilflose Lage offenbar (leider zu spät) sehr peinlich. Und: Wer zahlt einen solchen Einsatz? Das kann doch wohl kaum Aufgabe des Steuerzahlers sein.

Profi-Fakt am Rande: der Nieverner Feuerwehr gelang es trotz der gebotenen Eile die Schaukel zu erhalten. Schneller wäe der Einsatz des Trennschleifers gewesen – materialschonender waren Schraubenschlüssel und ein wenig handwerklliches Geschick.