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Europaparlaments-Besuch bei der Handwerkskammer Koblenz 

Austausch zwischen Wirtschaft und Politik

Koblenz | 22. Dezember 2022 | (ms). Oftmals wirkt die europäische Politik, die von Brüssel aus konkreten Einfluss auf das Leben in Deutschland hat, sehr weit weg vom Ort des Geschehens. Gerade deshalb scheint der Austausch zwischen beiden Seiten umso wichtiger. Aus diesem Grund war kürzlich der EU-Parlamentarier Karsten Lucke zu Besuch bei der Handwerkskammer in Koblenz. Bei dem Besuch informierte sich der EU-Politiker nicht nur über handwerksrelevante Themen auf europäischer Ebene wie nachhaltige Finanzierung, Taxonomie oder EU-Lieferkettengesetz. Beim Rundgang durch die Bildungswerkstätten der HwK gab es durch HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich auch Informationen und Einblicke zu Ausbildung, technischen Standards und Perspektiven bis hin zu Energieeinsparpotentialen dank modernster technischer Anwendungen in der Bildung und Qualifizierung. Wichtig, denn nur so kann man den Kontakt zu den Problemen oder Themen der Menschen in der Region halten. Lucke selbst ist Ortsbürgermeister in Lautzenbrück und erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Marienberg im Westerwald – gerade wegen dieser regionalpolitischen Verwurzelung ermögliche es ihm die kommunalen Themen mit ins Europaparlament zu nehmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Besuchs war das Thema Nachhaltigkeit. Denn bis 2050 strebt die EU-Kommission im Rahmen des Green Deals eine klimaneutrale Gestaltung Europas an. Gerade hier kann das Handwerk, dass auf eine über Jahrhunderte gewachsene Nachhaltigkeit zurückblicken könne, wichtige Daten liefern. Dafür wendeten sich Krautscheid und Hellrich mit der konkreten Bitte “zukünftige Entscheidungen für eine nachhaltige Finanzierung insbesondere auf die Praxistauglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen abzustellen“ an den EU-Abgeordneten. Auch müsse sich die aktuelle Gesetzgebung zum EU-Lieferkettengesetz stärker an der Praxis orientieren. So fordert das Handwerk eine Beibehaltung der ursprünglichen Ausnahme für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) laut Kommissionsvorschlag. Außerdem sollte auf eine Ausweitung der Hochrisikosektoren auf den Bau- und Lebensmittelbereich verzichtet werden. Man müsse Bürokratie abbauen, anstatt sie weiter zu verschärfen, so die Vertreter der HwK.  

 

Quelle und Bilder: HwK Koblenz