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Höhepunkt im Lahnsteiner Theaterdrama- Friedhelm Hahn fristlos entlassen!

Alle Vorstellungen im Nassau-Sporkenburger Hof im Dezember ersatzlos gestrichen - auch Veranstaltungen im Januar 2023 entfallen - „Alte Sorten“ kommt nicht zur Aufführung

Lahnstein | 23. Dezember 2022 | (ww). Seit Monaten schwelt der Streit um die Städtische Bühne Lahnstein und den Intendanten Friedhelm Hahn. Jetzt hat das Theater um das Theater seinen (vorläufigen) Höhepunkt gefunden: wie die Stadtverwaltung heute mitteilt, ist Intendant Hahn heute fristlos entlassen worden.

Am heutigen Freitag, 23. Dezember 2022, ist der Intendant der Städtischen Bühne Lahnstein, Friedhelm Hahn, mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden. Grund hierfür, ist die erst kürzlich bekannt gewordene deutliche Überschreitung des ihm in Verantwortung überlassenen und durch Beschluss des Stadtrates gedeckelten Budgets der Städtischen Bühne in einer Größenordnung von derzeit rund 70.000 Euro. Die Stadtverwaltung sieht durch diesen Vorgang das Vertrauensverhältnis in eine weitere, gemeinsame Zusammenarbeit irreparabel zerstört

Pressemeldung der Stadtverwaltung Lahnstein

Worum geht es in dem Streit?

Intendant Friedhelm Hahn Foto: Theater Lahnstein

Die Stadt hatte sowohl Hahns Intendanten-, als auch seinen Regievertrag zum 31. Dezember dieses Jahres gekündigt. Kernfrage war, ob Hahn Arbeitnehmer der Stadt Lahnstein oder selbständiger Dienstleister sei. Abgesehen davon wurde auch das mit der Intendanz verbundene Budget immer wieder diskutiert. Gegen seine Kündigung war der 67-Jährige juristisch vorgegangen. Während die Intendanz in die Zuständigkeit des Arbeitsgerichts fällt, ist das Bühnenschiedsgericht in Frankfurt für den Regievertrag zuständig. Eine rund dreistündige Verhandlung vor dem Bezirks-Bühnenschiedsgericht endete Anfang Dezember ohne Ergebnis, aber mit der Empfehlung einen Vergleich anzustreben. Der durch das Gericht vorgeschlagene Vergleichsvertrag, fand aber bei beiden Parteien keine Zustimmung. Trotzdem wurde kurze Zeit später bekannt, dass es Vergleichsverhandlungen gäbe. „Die von der Sadt Lahnstein angebotenen Vergleiche hat Herr Hahn abgelehnt, letztlich alle Fristen ohne Antwort verstreichen lassen“, teilt die Stadtverwaltung auf 56aktuell-Anfrage mit. Dann machten in den letzten Tagen Meldungen über deutliche Überschreitungen des durch Stadtratsbeschluss gedeckelten Budgets die Runde – mit den oben erwähnten, heute gezogenen Konsequenzen.

Aufgrund dieser Situation müssen nun leider die geplanten Vorstellungen im Nassau-Sporkenburger Hof für den Monat Dezember ersatzlos gestrichen werden. Auch die ursprünglich im Spielplan vorgesehenen Veranstaltungen im Januar 2023 entfallen. Zudem wird das geplante Stück „Alte Sorten“ nicht zur Aufführung kommen.

Von Seiten der Verwaltung wird der für das Jahr 2023 vorgesehene alternative Spielplan Anfang Januar vorgestellt. Zum 2. Januar 2023 übernimmt eine Interimsleitung und stellt somit den weiteren Spielbetrieb sicher. Bereits erworbene Karten können an der Verkaufsstelle, an der sie gekauft wurden, zurückgegeben werden. Die Karten, die in Lahnstein erworben wurden, können im Rathaus der Stadtverwaltung Lahnstein, Kirchstraße 1 zurückgegeben werden. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 8.30 bis 11.30 Uhr und Donnerstag zusätzlich von 14.00 bis 17.30 Uhr.

Aktuelle Informationen erhalten Sie auch auf www.lahnstein.de/theater.

Fotomontage: Stadt Lahnstein / Pixabay