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Streit um russische Flagge eskaliert: Messer im Zug gezogen

Nievern | 8. Mai 2023 | (ww). Gestern gegen 17.30 Uhr kam es in der Regionalbahn 12625 (Niederlahnstein – Nievern), bei Halt im Bahnhof Nievern, zu einer „Bedrohungshandlung mit einem Messer“, teilt die Bundespolizei heute mit.

Weil ein Fahrgast eine Mütze mit russischer Flagge trug, fühlte sich ein 18-jähriger ukrainischer Reisender derart provoziert, dass es neben der verbalen Auseinandersetzung zu Schlägen gegen den Fahrgast mit der Mütze kam. Dieser wehrte sich, schlug zurück und bedrohte den Ukrainer schließlich mit einem Messer. Die Bundespolizei Koblenz – zuständig für den hiesigen Bahnbereich – wurde alarmiert, diese rief die deutlich näher gelegene Bad Emser Polizeiinspekion zur Unterstützung hinzu. Bei Eintreffen der Polizei hatte sich der Mann mit der Mütze aber schon zu Fuß entfernt. Die Bundespolizei sucht nun Zeugen des Streits. Aufgrund des Polizeieinsatzes kam es zu einem gut eine halbe Stunde andauernden Zwangshalt des Zuges in Nievern.

56aktuell liegt die Schilderung einer Mitreisenden vor:
Danach sei es in der Regionalbahn zu einem Streit zwischen einem jungen Paar und einem eventuell alkoholisierten Mann mit Bierdose gekommen. Die Zeugin konnte beobachten, wie der männliche Part des Paares den Mann mit Mütze und Bierdose schlug, dann habe sie gesehen wie der Geschlagene ein Messer zog. Das Bahnpersonal, zunächst die Kontrolleurin, dann auch der Zugführer, hätten in Nievern zuerst das Paar des Zuges verwiesen. Der Mann mit dem Messer und der Bierdose sei dann dort auch ausgestiegen. Das habe das Bahnpersonal veranlasst die Polizei zu alarmieren um eine weitere Eskalation außerhalb des Zuges zu verhindern. Dass das Bahnpersonal trotz Proteste einiger Bahnreisender, dieser „Fürsorgepflicht“ nachkam, empfand die Zeugin als „vorbildlich“. Andere Reisende äußerten die Meinung, das sei nicht mehr Sache der Bahn, Hauptsache sei, sie „kämen möglichst bald heim“. Um 18.02 Uhr sei der Zug schließlich weiter gefahren.

 

Sachdienliche Hinweise weiterer Zeugen nimmt die Bundespolizei Trier unter der Telefonnummer 0651 – 43678-0 entgegen.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Trier, übermittelt durch news aktuell