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    VG BEN / Geisig | 26. Januar 2024 | (ww). Die KiTa „Panama“ in  Geisig ist im Zuge der Starkregenereignisse vom 12. September und der im Anschluss festgestellten Schimmelbelastung seit dem 5. Oktober geschlossen. Seitdem sind die Kinder provisorisch in der Kita Lahnpiraten in Nassau untergebracht. Parallel erfolgten weitere Untersuchungen, deren Ergebnis jetzt vorliegt: eine Sanierung des Kita-Gebäudes in Geisig ist wirtschaftlich nicht vertretbar.  Jetzt gab es im Zuge einer Sitzung des Ältestenrates der Verbandsgemeinde – einem Gremium, dem Vertreter aller Fraktionen des Verbandsgemeinderates angehören und das zur Vorbesprechung von Themen, losgelöst von der politischen Arbeit in Ausschüssen und im Rat dient – ein Abstimmungsgespräch über das weitere Vorgehen. Dazu haben sich der Kita-Träger, die im Einzugsbereich beteiligten fünf „Südwestgemeinden“, die Elternvertretung sowie die Kita-Leitungen der Einrichtungen Panama/Geisig und Lahnpiraten/Nassau zu „einem mehrstündigen konstruktiven Abstimmungsgespräch“ an einen Tisch gesetzt. Eine abschließende Entscheidung über die nunmehr zu konkretisierenden Planungen muss der Rat der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau am 21. März treffen.

    Zuvor war das Thema sehr emotional diskutiert worden, da bei Eltern und Lokalpolitik offenbar der subjektive Eindruck entstanden war, der Kita-Standort Geisig sei in Gefahr. Dass dies auch nicht durch den Standort einer nötigen provisorischen Containerlösung dokumentiert ist, dürfte spätestens nach dem Gespräch nun klar sein. Dass es aber wichtig ist, eine Planung auf fundierte Grundlagen zu stellen, ist alleine schon dem Umstand geschuldet, dass die Gemeinden der Alt-VG Nassau alle Kitakosten in Form einer Sonderumlage mitfinanzieren müssen. „Schnellschüsse“ ohne belastbare wirtschaftliche Auswirkungen müssen nicht nur deshalb unbedingt vermieden werden. Letztendlich muss aber der gewählte Verbandsgemeinderat eine Entscheidung für die Variante treffen, die auch von jedem gewähltem Ratsmitglied persönlich mit verantwortet werden kann.

    Sanierung des Bestandsgebäudes in Geisig wirtschaftlich nicht vertretbar
    Zuvor legte der Bausachverständige Martin Göbel dar, dass das Bestandsgebäude der Kita Panama, aufgrund der Holzbaukonstruktion, die neben dem Fußboden auch vom Schaden betroffen ist, nur mit extrem hohem Aufwand saniert werden könnte. Aufgrund seiner aktuellen Erfahrungen mit derartigen Gebäuden im Zuge der Bewältigung der Folgen der Ahrtalüberflutung und seiner fachlichen Bewertung konstatierte der Sachverständige, dass eine Wiederinbetriebnahme des Gebäudes wirtschaftlich nicht darstellbar sein wird. Im Ergebnis bedeutet dies, dass ein Ersatzbau für einen dauerhaften Kita-Betrieb der Einrichtung Panama unausweichlich sein wird.

    Im Gespräch wurde sich über Zielvorgaben und Maßnahmen, die nachfolgend erläutert werden, intensiv ausgetauscht und verständigt.

    Einheit der Kita Panama sicherstellen
    Dem Kita-Träger ist es nach der einstweiligen Schließung des Kita-Gebäudes seit vergangenem Herbst gelungen, die Einrichtung eigenständig am Kita-Standort Lahnpiraten in Nassau ohne Verteilung der Kita auf unterschiedliche Einrichtungen weiterzuführen. Dies ist für das Gruppengefüge und beständige Bezugspersonen von außerordentlicher Bedeutung. Hieran wird auch in Zukunft ohne Kompromisse festgehalten.

    Bewährte dezentrale Kita-Strukturen im Hinblick auf notwendigen Ersatzbaustandort beibehalten
    Die bestehende dezentrale Kindergartenorganisation wird aufgrund jahrelanger positiver Erfahrungen nach dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“ beibehalten. Daher werden unverzüglich im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für den notwendigen Kita-Ersatzbau Standorte zunächst ausschließlich aus den 5 Südwestgemeinden, vornehmlich aus Geisig, der bisherigen Kita-Sitzgemeinde, ausgewählt.

    Schnelle und pädagogisch ausgewogene Übergangslösung in Form einer Containeranlage realisieren
    Da die jetzigen Räumlichkeiten im Gebäude der Kita Lahnpiraten auf längere Sicht zu beengt sind, muss für die restliche Übergangszeit bis zur Fertigstellung eines Ersatzbaus für eine weitere Übergangszeit von erwartungsgemäß ca. 3 Jahren die Kita in einer Containeranlage, die den pädagogischen und kindgerechten Anforderungen entspricht, untergebracht werden. Dies stellt das Ergebnis eines vorher stattgefundenen Fachbehördentermins dar. Maßgabe war dabei, dass die bisherige Unterbringung im Gebäude der Kita Lahnpiraten für die nächsten Monate beibehalten werden kann, vorausgesetzt der Kita-Träger sorgt für einen schnelle Vorhaltung der Containeranlage. Parallel wird versucht die bestehende Busverbindung im Sinne bedarfsgerechter Besuchszeiten zu optimieren. Der Bürgermeister wird umgehend mit der Kreisverwaltung als Beförderungsträger Lösungsgespräche aufnehmen.

    Die Verbandsgemeinde hatte zu temporären Containerlösungen im Vorfeld im Zusammenwirken mit den fünf beteiligten „Südwestgemeinden“, nach möglichen Flächen Ausschau gehalten. Insgesamt wurden hierbei zehn Standorte für den Aufbau von Kita-Containern genannt, die den Teilnehmern vorgestellt wurden. Für die temporäre Containerlösung in Absprache mit den Fachbehörden kommen nach näherer Betrachtung nun drei Standorte in Frage, und zwar in Geisig und Schweighausen, jeweils in Nähe des Dorfgemeinschaftshauses sowie der 3. am Kita-Standort Nassau, weiterhin als selbständige Einrichtung angedockt an die Kita Lahnpiraten.

    Die Gemeinden im Südwesten haben darum gebeten, einen konkreten Vorschlag für eine temporäre Containerlösung in ihrem Bereich auszuarbeiten und diesen dem Kita-Träger als geeigneten Standort vorzustellen. Diese Vorstellung ist als Ergänzung zu den Planungen am Standort Lahnpiraten in Nassau vorgesehen.

    Der Containeranbau an der Einrichtung Lahnpiraten, Nassau, ermöglicht die schnellste Umsetzung. Auf die dortige Kita-Infrastruktur zur gemeinsamen Nutzung des Außenspielgeländes, des Bewegungsraumes, der Mensa und eines in der Einrichtung frei verfügbaren Schlafraumes könnte zurückgegriffen werden. Zudem könnte vermieden werden, dass eine bestehende Übergangslösung an einem potenziellen Standort in Geisig bzw. Schweighausen die Errichtung eines Kita-Ersatzbaues behindert oder einen zusätzlichen Standortwechsel erfordert.

    Die Ortsgemeinde Geisig sieht hinsichtlich der Kita-Infrastruktur wie etwa Außenspielgelände, Bewegungsraum, Küche und Schlafraum ähnlich gute Bedingungen in ihrem Standortvorschlag in Geisig und wird ihren Vorschlag zeitnah noch ergänzen. Nach Ansicht der Ortsgemeinde Geisig würde zudem ein Standort in Geisig dem eindeutigen Elternwillen entsprechen können.

    Die Kita-Leitung bewertet die Nassauer Lösung als gutes Betreuungsangebot, auch wenn neben dem Bewegungsraum die Turnhalle fußläufig zu erreichen ist. Das Kita-Team wünscht sich allerdings, wenn baldigst eine nähere Lösung im Bereich der alten Heimat gefunden und umgesetzt werde.

    Es soll nun ein akzeptables Gesamtergebnis erarbeitet werden, das möglichst von allen Beteiligten getragen werden kann, welches im Anschluss vom Verbandsgemeinderat letztlich zu entscheiden ist.

    Positionspapier der fünf „Südwestgemeinden“ und des Elternausschusses
    Im Zusammenhang mit einem möglichen Containerbau in Nassau wiesen die Vertreter der Ortsgemeinde Geisig auf das von den fünf Ortsgemeinden und dem Elternausschuss eingebrachte Positionspapier hin, das dann nicht in allen Punkten erfüllt werde. Dieses Positionspapier lag Bürgermeister Bruchhäuser und den Fraktionen für die Beratungen mit folgendem Wortlaut vor:

    • Das dezentrale Kita-Angebot im Bereich der fünf OG SW muss auf Dauer sichergestellt bleiben. Hierzu erwarten wir eine verbindliche Zusage des Kita-Trägers.
    • Für die weiter notwendige Übergangszeit bis zur Nutzung der Kita Panama soll schnellstmöglich eine Container-Lösung in Geisig, falls dort nicht möglich, im Bereich der OG Südwest, umgesetzt werden. In Geisig werden für Kinder, Personal und Eltern die notwendige Infrastruktur vorgehalten.
    • Verwaltung und VG-Gremien sollten alles daransetzen, die Übergangszeit bis zur Wiederinbetriebnahme bzw. Neubau der Kita Panama Geisig nicht länger andauern zu lassen als unbedingt notwendig.
    • Wir fordern die Wiederinbetriebnahme bzw. ggf. Neubau der Kita Panama ganz vorrangig am Standort Geisig wegen der vorhandenen Infrastruktur und der über 30-jährigen engen Verbindung.
    • Wir erwarten, dass die fünf betroffenen Ortsgemeinden, der Elternbeirat und das Personal im Entscheidungsprozess maßgeblich und regelmäßig eingebunden werden.“

    Die Verwaltung wird nun notwendige Beschlüsse in der Sache vorbereiten. Vor einer Beschlussfassung im Verbandsgemeinderat, der am 21.03. tagen wird, wurde vereinbart, dass die Gesprächsrunde sich in dieser Zusammensetzung wieder zum Austausch und der gegenseitigen Abstimmung zusammenfindet.

    Quelle: PM VG BEN / Kommunalbrevier

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