Braubach /Dachsenhausen | 1. Juli 2022 | (ww). Die gute Nachricht zuerst: die L335 zwischen Braubach und Dachsenhausen ist seit ungefähr 17 Uhr wieder befahrbar! Allerdings in einer Kurvenkombination bei Dachsenhausen zunächst nur einspurig im per Ampel geregelten Gegenverkehr.
Doch was ist passiert? Gegen 13 Uhr musste die wichtige Verbindung vom Rheintal in den Taunus und umgekehrt zunächst vollgesperrt werden. Ein Gelenkbus hatte in einer der zahlreichen Kurven hinten links am Gelenkanhänger die Zwillingsreifen nicht nur verloren, die teilweise gelösten Räder haben die komplette Radnabe – also die Aufhängemöglichkeit der Räder – zerfetzt.
Die Bergungsspezialisten der Firma Hack aus Koblenz und Neuwied waren mit „großem Besteck“ gefragt. Das Standardvorgehen in ähnlichen Fällen sieht in einem solchen Fall vor, den zerstörten Teil auf ein Ersatzfahrgestell zu stellen und den gesamten Bus mit einem XXL-Abschlepp-Truck bis zum nächsten Parkplatz oder einer Werkstatt zu bringen. Doch alles Improvisationstalent der beiden eingesetzten Spezialisten brachte nicht den gewünschten Erfolg: für das große Ersatzfahrgestell war der Radkasten am Bus zu klein, das kleinere konnte das Gewicht des Busses nicht transportieren. Nun musste eine Entscheidung fallen, da der Gelenkbus an einer sehr ungünstigen Stelle liegengeblieben war – direkt zwischen zwei schwer einsehbaren Kurven.
„Grundsätzlich gibt es nichts, was wir nicht von der Straße kriegen“, erklären die Bergungsprofis vor Ort. „Allerdings wäre der jetzt erforderliche Schritt, nämlich zwei große Autokrane, dazu alleine zwei Sattelschlepper mit Gegengewichten und ein Tieflader zum Abtransport nicht wirtschaftlich. Deswegen soll die Hinterachse vor Ort repariert werden.“ Dazu muss die L335 aber an der an der unfreiwilligen Haltestelle, die näher an Dachsenhausen als an Braubach liegt, bis voraussichtlich morgen Mittag durch Ampelverkehr einspurig vorbeigeführt werden. Die Bereitschaft der Straßenmeisterei des Landesbetriebes Mobilität (LBM) hat dazu die Geschwindigkeit in dem Bereich reduziert, ein Überholverbot eingerichtet und die Ampeln installiert. Die Ersatzteile für den Bus sind bestellt, morgen Mittag soll das rund 20 Tonnen schwere Problem von der Landesstraße verschwunden sein.